In Bezau gibt es zwei Bildungseinrichtungen, die nicht mehr den Anforderungen einer zeitgemäßen Pädagogik entsprechen: den Kindergarten und die Volksschule.

Der Alltag in diesen Institutionen hat sich in den letzten Jahrzehnten vehement verändert. Integration, viele Fördermaßnahmen bei Entwicklungsrückständen und Lernschwächen, sprachliche Förderung, heterogene Gruppen und Klassen, die einen differenzierten, individuellen Unterricht erfordern, neue, offene, typgerechte Lernformen, schulische Tagesbetreuung, vielfältige Angebote in verschiedensten Interessensgebieten kamen dazu. Die Bedürfnisse der Kinder haben sich grundlegend verändert. Die alten Raumkonzepte entsprachen nicht mehr diesen Anforderungen und wurden, so gut es möglich war, adaptiert.

Trotzdem blieben viele unveränderbare Faktoren: Zu wenig Bewegungsraum, Verkehrslärm, fehlende Räume für Förderung oder Gemeinschaft, keine Behinderten- und Brandschutzgerechtigkeit usw. ließen den Wunsch nach neuen Konzepten wachsen. Zweimal wurden diese Anliegen in den letzten Jahren von der Schulleitung an die Gemeindevertretung herangetragen.

Think big!

Der Bürgermeister forderte im Frühjahr 2013, nach mehreren Gesprächen und einer Schulbesichtigung durch einen Schulraumexperten, die Verantwortlichen der Volksschule auf, einen Vorschlag zu entwickeln, wie ein zukunftstaugliches Raumkonzept aussehen könnte.
Doch bald stellten wir uns die Frage: Macht es Sinn, jede Institution separat zu betrachten? Ist es langfristig nicht zielführender und effektiver, groß zu denken und ein Gesamtkonzept zu verfolgen, das die Bedürfnisse des Kindergartens und der Schule berücksichtigt? 
So erging der Auftrag an beide Einrichtungen, sich über zukunftstaugliche Konzepte Gedanken zu machen.

In einer Visionenkonferenz, geleitet vom Organisationsentwickler Kuno Sohm, wurden nun die Träume und Wünsche aller Pädagoginnen gesammelt. Es war der Start für einen Weg, auf dem geklärt werden soll, welche Kooperationen, Synergien, Vernetzungen zwischen VS und Kindergarten möglich und fruchtbar sein können. Wie könnte so ein "Lern-Haus der Zukunft", ein "Campus der Elementarbildung" für Bezau aussehen und funktionieren?

Wir freuen uns über die Chance, eine Vision entwickeln zu dürfen und machen uns mit Begeisterung gemeinsam auf den Weg.